- Garray -> LEOS 9:51h - 12:33h (2:42h 274km)
- LEOS -> Rozas 14:22h - 16:22h (2:00h 215km)
Unser Nachtlager in Garray (Soria).
Ein betoniertes Vorfeld ist, trotz Isomatten, kein übermäßig bequemer Schlafplatz. Wir hätten natürlich im nahegelegenen Dorf nicht nur abendessen sondern auch übernachten können. Aber mitlerweile waren wir sehr an das Leben von Flugnomaden gewöhnt, und bei Sonnenaufgang unter der Tragfläche aufzuwachen war uns zur lieben Gewohnheit geworden.
Zu empfehlen ist der Flugplatz Garray allemal - es gibt hier alles, was man so braucht: moderne Pisten und Gebäude, eine Cafeteria, ordentliche sanitäre Einrichtungen, Benzin - und vor allem: lauter aufgeschlossene Menschen, die einen herzlich willkommen heißen ! Im freundlich wirkenden Dorf gibt es Restaurants und Hostals - und wer Spanien kennt, der weiß, dass man dort, fernab des Massentourismuses, ausgezeichnet aufgehoben ist.
Auch die Stadt Soria liegt unweit dieses Flugplatzes am Rio Duero - von hier stammen die bekannten Duero-Weine. Die Stadt lädt mit ihrer historischen Innenstadt und dem bunten Treiben im Zentrum zum Verweilen ein; wer es edel mag übernachtet dort im über der Stadt gelegenen Parador.
Wir verließen diesen gastfreundlichen Ort bei herrlichem Wetter und in bester Stimmung, um weiter in Richtung Galizien zu fliegen.
Ein fantastischer Tag zum Segelfliegen - von Garray aus wurde an diesem Tag ein Flug von über 1000km ohne Motor durchgeführt !
Der nächste Flugplatz, den wir auf unserer Reise kennen lernen sollten, ließ uns einigermaßen fassungslos zurück. Von Willkommen keine Spur, unser Fluggerät unter der Würde der dortigen uniformtragenden Piloten. Man wollte uns dort nicht - aber Treibstoff wollte man uns auch nicht verkaufen. Dieser Widerspruch fiel dort aber nicht weiter auf.
Mit sehr viel Glück konnten wir uns von einer hilfsbereiten jungen Dame zu einer gar nicht so nahe gelegenen Tankstelle fahren lassen, um von dort in Kanistern ein paar Liter Sprit zu organisieren. So brauchten wir die Uniforträger in Ihrem vollklimatisierten Gebäude nicht weiter mit unserer Anwesenheit oder gar dem Wunsch nach Treibstoff zu belästigen.
Vollgas. Bloß weg hier. Auf zum nächsten Flugplatz !
Bei nach wie vor fantastischem Wetter flogen wir in westlicher Richtung aus der kastilischen Hochebene hinaus in bergiges Gelände, vorbei an Astorga und Ponferrada, hinein nach Galizien. Dort landeten wir auf dem Flugplatz Rozas. Dieser liegt keineswegs in der Nähe der Stadt Rozas, sondern ein paar Kilometer nördlich von Lugo.
Hier lief gerade der erste Tag einer Flugveranstaltung. Obwohl wir immer irgendwie im Weg waren, half man uns, wo man konnte.
Der Flugplatz gehörte einem Verein, der auch mehrere Tennisplätze betrieb. Praktischerweise lag beides nebeneinander, und so gab es eine ausgezeichnete Infrastruktur - Restaurant, Duschen etc. Übernachten durften wir in einem kleinen, zum Verein gehörenden Wäldchen. Leider lag der Flugplatz, wie so oft, mitten im Nirgendwo. In eine Stadt zu kommen war daher unmöglich. Und so verbrachten wir Nachmittag und Abend - bei bester Versorgungslage - auf dem Flugplatz, mit Unterhaltungsprogramm und ohne Eintritt gezahlt zu haben. Schließlich waren wir ja, irgendwie und unabsichtlich, Teil des Programms.