Kein Jet A1 für uns bitte
Autor: Schmuel
Als wir unter den weiten Flügeln der C22 erwachen, beginnt schon das Leben am Flugplatz seinen lauf zu nehmen. Während wir von unseren Schlafsäcken aufsehen, spazieren ein paar Leute zwischen den Hangarn. Wir wurden sicher schon gesehen. Müde erheben wir uns von unserem Platz und machen uns auf den Weg zu einer der Personen, um mit den übeerschaubaren Sprachkenntnissen zu erklären, wer wir sind und dass wir dringend Benzin für Friedrich Ludwig brauchen. Mein Reden wird verstanden, und noch bevor Friedrich Ludwig etwas zum Frühstück bekommt, werden auch wir mit dem Treibstoff der Menschen - Kaffe - versorgt.
Einige Augenblicke später kümmern sich freundliche Herren darum, dass unser Flugzeug betankt wird. Wenn heute alles gut geht, dann werden wir das Mittelmeer sehen und die Spanisch-Französische Grenze passieren. Hierzu muss man - sicher ahnte es der ein oder andere schon - auch einen Flugplan aufgeben. Also suchen wir zur Streckenplanung einen Flugplatz in der Nähe der Grenze aus.
Da fällt ins Auge: Perpingan. Ah schade, das ist ja ein internationaler Verkehrsflughafen. Könnte man denken. Ein Verkehrsflughafen, das wird teuer. Und dann mit einem UL? Das wird der Controller sowieso nicht erlauben. Dächte man weiter. Aber in Frankreich ist das ganze.. ein bisschen anders. Nämlich möglich. Ich selbst habe ja noch nie einen internationalen Verkehrsflughafen angeflogen. Zeit für neue Erfahrungen. Wir beschließen also das nächste Etappenziel: Perpingan Rivesaltes.
Und jetzt nach rechts
Um 12 Uhr lässt sich das Mittelmeer am Horizont deutlich erkennen. "Wenn das Wasser kommt rechts" so ungefähr war unsere Flugplanung, und jetzt, wo wir das Wasser sehen, können wir mit Sicherheit behaupten, auch in die richtige Richtung geflogen zu sein.
Das fliegen am Mittelmeer ist natürlich eine totale fliegerische Entlastung. Unser Etappenziel liegt genau am Meer, wenn man an der Küste bleibt dann kann man den Flugplatz nicht verfehlen. Ich kenne zwar das Fliegen im kontrollierten Luftraum durch die Rundflüge über Hamburg. Aber habe selbst noch nie eienn wirklichen Flughafen angeflogen. Während Thomas das Funken übernahm konzentrierte ich mich auf die Fliegerei, um halbwegs gerade von einem Kontrollpunkt zum nächsten zu fliegen.
Beim Anflug auf die Bahn war ich voll konzentriert. Sicher sicher, an der Länge der Piste gab es wohl nichts zu hadern, jedoch war die ganze Situation eine völlig andere. In Erinnerung ist mir nur das Bild geblieben, wie zwei Airliner am Rollhalt standen und auf unseren Anflug gewartet haben. Ein herrlicher Spaß. Wir rollen zur Tankstelle und stoßen auf das alt bekannte Problem: Der Automat akzeptiert unsere Zahlmethoden nicht. Während wir noch überlegen wen wir am besten Kontaktieren sollte kommt ein großer Tankwagen vorgerollt.
Er macht neben uns halt, ein Fahrer steigt aus und läuft auf uns zu. Hoffentlich weiß er, dass wir kein Jet A1 tanken wollen. Der freundliche Herr beschaut sich unser Flugzeug und hilft uns beim Tanken. Irgendwas sagt mir, dass er unseren Friedrich Ludwig ein wenig.. amüsant findet. Der Plan von Deutschland nach Spanien mit diesem Gerät zu fliegen scheint auch ihm zu imponieren, nun haben wir die spanische Grenze schon fast erreicht!
Nach dem Abstellen auf dem Parpkatz gehen wir ins Terminal und fragen am Infopoint wo man denn die Landegebühr bezahlen könne. Nach einigem hin und her wird unser Anliegen verstanden und wir werden auf eine Website zum Zahlen von Landegebühren verwiesen. Diese Website in der mobilen Ansicht erforderte einiges an Geduld aber lies uns letzten Endes mit den Gesamtkosten von 16€ (in Worten: Sechzehn Euro) für Landung, Handling und Parkgebühren stehen. Ein guter Preis!
In einem Bistro im Terminal geben wir mit Skydemon unseren Flugplan für den Grenzüberflug auf. Unser Zielplatz: Viladamat. Unser Kurs führt uns weiter am Mittelmeer entlang.